"Ein Holzhaus", erklärt mir mein Mann an diesem viel zu frühen Sonntagmorgen auf der Baustelle, "ein Holzhaus ist unter anderem auch deshalb so energieeffizient, weil es so dicht ist!". Deshalb, fährt er mit seinem Bau-Exkurs fort, müssen sämtliche Löcher, die durch Nägel, Klammern oder Schrauben in den Wänden entstanden sind, zugeklebt werden. Davon gibt es in unserem Haus viele - immerhin sind die Holztafeln ja nichts weiteres als zusammen geklammerte und geleimte Elemente. Jede Klammer, jede Leimnaht hinterlässt folglich eine winzige Lücke, durch die kalte Luft von draußen nach innen dringen kann.
Unser Freund im Kampf gegen diese undichten Stellen ist gelb und klebrig: Mit "Sicrall"-Klebeband werden wir uns nun an den Außenwänden entlang arbeiten und überall dort einen Streifen anbringen, wo Klammern oder Nähte zu sehen sind. "Sicrall", so lese ich in der Produktbeschreibung, ist alterungsbeständig und austrocknungsresistent. Außerdem ist es ein Hochleistungsklebeband, was ich bereits nach wenigen Minuten am eigenen Leib ausprobieren darf. Wenn "Sicrall" nämlich irgendwo klebt, dann richtig. Und dann ist es dem Klebeband auch ziemlich egal, wenn das "irgendwo" gerade mein Ellenbogen ist.
Leider bewahrt mich dieser kleine Fauxpas nicht vor weiteren Arbeitseinsätzen an diesem Sonntag. Bereits kleine undichte Stellen, klärt mein Mann mich auf, können bei der Gebäudehülle dazu führen, dass sich dort Feuchtigkeit und Schimmel bilden. Besonders betroffen sind hierbei, wie ich mittlerweile schon des öfteren zu hören bekommen habe, die Fugen zwischen den Holzwerkstoffplatten. Keine noch so kleine Ritze darf übersehen werden. Also konzentriere ich mich und klebe weiter vor mich hin. Ohne weitere Zwischenfälle zwischen mir und dem klebrigen Corpus delicti. Am Ende dieses Sonntages sind die Wände voller kleiner Sicrall-Fetzen - und kein Lüftchen weht mehr durch die Löchlein. Hoffentlich.
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