Zu Beginn unserer Hausbaupläne stand ein Traum: Kein hin- und her Pendeln mehr zwischen zwei Wohnorten, kein immerwährendes Suchen nach der Lesebrille, die dann doch wieder in genau der Wohnung liegt, in der man sich eben gerade nicht befindet. Keine zwei Kühlschränke, in denen mal dies, mal jenes Lebensmittel gerade vor sich hin verdirbt.
Ein gemeinsames Haus. Modernes Eigenheim für eine jetzt kleine, später vielleicht größere Familie. "Und für eine Katze", ruft unsere sechsjährige Tochter dazwischen, "und eine Weide für ein Pony und ein rosa Kinderzimmer".
Fündig werden im Grundriss-Dschungel
Ideen, wie unser neues Zuhause aussehen soll, haben wir viele, nicht nur meine Tochter träumt ihren persönlichen Traum vom Haus. Nächtelang bemühe ich auf der Suche nach Inspiration die Google-Bildersuche mit wirren Stichworten. "Haus", "modernes Haus", "Pultdach", "Stadthaus", "Familienhaus" tippe ich ins Suchfeld, Fotos über Fotos tauchen am Monitor auf. Mein Gehirn sammelt Eindrücke, Ideen, Möglichkeiten der Fassadengestaltung und Grundrisse. Viele Grundrisse. Am Ende weiß ich, wie man ein Haus mit fünf Kinderzimmern gestaltet und auf der Südseite noch ein kleines Hallenbad ins Ensemble einfügen kann. Wie man auf einer 60 Quadratmeter großen Fläche ein Haus baut, das Ansprüchen einer vierköpfigen Familie genügt. Was die Abkürzungen HWR (Hauswirtschaftsraum) und AR (Abstellraum) bedeuten und dass das Thema Keller die Gemüter entzweit.
Und ich weiß, wie unser neues Haus einmal aussehen soll. Welche Räume im Erdgeschoß, welche im ersten Stock liegen und welche Möbel wie viel Platz brauchen. Jetzt, nicke ich meinem Freund an diesem ersten Abend des neuen Jahres aufmunternd zu, jetzt brauchen wir mit unseren Ideen nur noch zum Planer gehen und dann geht es auch schon los.
Mein Freund lächelt milde und legt den Arm um mich.
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