Mittwoch, 2. Oktober 2013

Mähzeit

Als während der Trocknungszeit unseres Estrichs im Haus tropische Temperaturen herrschten und wir zum innerhäusischen Nichtstun verdonnert waren, hatte die Bauherrin die wahnsinnige Idee, die Zeit zu nutzen und derweil den Garten anzulegen.

Wer meinen Blog verfolgt hat, weiß, dass ich mich mit meiner Idee durchgesetzt habe - das Wetter hat ebenfalls gut mitgespielt die letzten Wochen und so kommt es, dass wir, die wir gerade erst vor drei Tagen ins neue Haus eingezogen sind, nun schon zum ersten Mal Rasenmähen müssen.

Doch halt - natürlich mähen nicht WIR unseren Rasen. Das kommt gar nicht in Frage, sagt mein Vater, der Landschaftsgärtner. Erst ein paar Wochen sind die zarten Halme alt, da muss ein Fachmann ran, diese so zu kürzen, dass sie kein schwerwiegendes Trauma zurück behalten. Also packt mein Pa seinen alten Rasenmäher auf den Anhänger und kutschiert das schwere Gerät zu uns auf die Bauste.... nein, nicht auf die Baustelle! Zu unserem ... Haus! Mein Mann und ich stehen fasziniert auf unserer Terrasse und schauen dem eifrigen Gärtner beim Arbeiten zu. Das Gras ist kräftig grün, immerhin hat es die letzten Tage fast nur geregnet, das hat dem Rasen richtig gut getan. Mein Mann legt den Arm um mich und gibt mir zärtlich einen Kuss. "Weißt du", murmelt er, "ich hab dich ja für verrückt erklärt, als du mitten in einer Baustelle den Garten machen wolltest. Aber das war genau richtig", sagt er. Ich sage gar nichts. Manchmal muss man es einfach genießen, wenn man nachträglich dann doch noch recht kriegt.